Icon HerzSpenden
Be a friend
Newsletter

Melodien jüdischer Komponisten bezauberten

Blumenstein-Konzert war dem Hilfswerk Kinderdorf Kiriat Yearim gewidmet

«Meloch» erklang für einmal nicht in der Synagoge, sondern im roten Salon vom Museum Blumenstein in Solothurn. Kantor und Opernsänger Gustavo Zahnstecher bescherte dem Publikum einen Gänsehaut-Moment und einen stimmigen Einstieg in das der Jüdischen Gemeinde Solothurn und dem Schweizer Hilfswerk "Kinderdorf Kiriat Yearim" gewidmete Konzert, mit Musik aus der Feder jüdischer Komponisten. Szabina Schnöller, in der Schweiz lebende ungarische Sopranistin, brachte die Zuhörenden mit dem witzigen Flamengo der alten Dame aus Leonard Bernsteins Oper «Candide» zum Schmunzeln und Staunen. Begleitet von Abdiel Montes de Oca, der am Flügel virtuos ein Orchester ersetzte. Zwischen Arien und Duetten aus Offenbachs «Hoffmanns Erzählungen» und Kálmáns Operetten «Die Csárdásfürstin» und «Gräfin Mariza» wurde an die Verdienste der Solothurner Juden in Wirtschaft und Kultur erinnert.

Damals pulsierte um die Synagoge in der sogenannten «Vorstadt» jüdisches Leben. Familien namens Braunschweig, Bloch, Dreyfus, Kahn, Katz, Leval, Piccard-Levi und Wolff betrieben um 1900 Pferde- und Viehhandel. Da passte Tevjes Lied aus «Anatevka», das von Gustavo Zahnstocher interpretierte «Wenn ich einmal reich wär» vortrefflich. Den Schlusspunkt unter einen Strauss populärer Melodien setzte das traditionelle Lied «Avinu Malkeinu», welches Sopran und Bariton vereinte. Stehende Ovationen dankten für ein mitreissendes Konzerterlebnis. Anschliessend beantworteten Ehrenpräsidentin Beatrice Fluri-Wiler und die ehemalige Präsidentin Nadia Canderan-Wormser des Kiriat Yearim Regionalkomitees Solothurn-Grenchen Fragen zum Kinderdorf in Israel. Das Hilfswerk war auch beim nachfolgenden Apéro immer wieder Gesprächsthema. 

Silvia Rietz

Bildlegende:
Abdiel Montes de Oca, Szabina Schnöller und Gustavo Zahnstecher begeisterten in Solothurn. Foto: zvg