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Eine Blume in diesem verfeindeten und gewalttätigen Quartier

Ein Treffen mit dem Team vom Trust gibt aktuellen Einblick in die Bildungsprojekte für die israelisch-arabische Bevölkerung und die Gefühlslage der Mitarbeitenden.

Victor Weiss, unser Projektbeauftragter in Israel, hatte die Gelegenheit sich in Ramle mit Farid Abu Gosh und seinem Team zu treffen.  

Bericht von Victor Weiss: 

Meine Lieben, gestern besuchte ich auf meine Bitte hin das Nanni Zentrum in Ramle, wo Farid und Sahar sowie das Team vom Trust mich für eine Besprechung der heutigen Situation und Fortschritte in ihren Aktivitäten einluden. Im Nanni Zentrum wurde mir eine Präsentation der aktuellen Aktivitäten gezeigt. Alle Programme finden weiterhin statt, teilweise online aufgrund der anhaltenden angespannten Lage. Ich bat Farid und die Projektleiterinnen der Programme, ihre Gefühle bezüglich der heutigen Situation zu beschreiben: Im Allgemeinen fühlen sie sich wie auf einer Gratwanderung, verängstigt zwischen dem äußeren und inneren Konflikt. Sahar, die Leiterin des Nanni Zentrums, hat zum Beispiel Familie im Gazastreifen, wo sie mehrere Todesopfer zu beklagen haben. Aber trotz dieser Ängste und Frustration habe ich keinen Hass gegen die jüdische Bevölkerung feststellen können. Im Gegenteil, ich fühlte ein Bestreben nach Frieden und Sicherheit für alle.

Danach fuhren wir in die christliche Privatschule St. Joseph, wo christliche und muslimische Kinder zusammen lernen. Wir durften in die Dramaturgie Klasse der jüngsten Kinder Einblick nehmen. Frau Mona Totsh, die lehrende Nonne ist eine liebenswürdige, energetische Frau, die den Kindern ihre Liebe und Energie durch musikalisch begleitete Bewegung übermittelt.

Weitere präventive Programme zur Eindämmung der Clangewalt

Schliesslich fuhren wir ins Jawarish Quartier, wo zwei verfehdete israelisch-arabischen Sippen von der Polizei durch Absperrungen getrennt werden. Die Jawarish Schule ist wie eine Blume in diesem verfeindeten und gewalttätigen Quartier. Sie wird von Noal, der Schulleiterin mit eiserner Hand und viel Liebe gefördert. Sie zeigte uns im Neubau ihre neuartigen schulischen Aktivitäten, wie Landwirtschaft, wo die Kinder Pflanzen, Gemüse und Früchte züchten. Eine der innovativen Aktivitäten, die Dank Farids und Sahars Input aufgebaut und gerade kürzlich in Betrieb genommen wurde, ist die Radiostation in der Schule, in der innovative Impulse gegeben werden. Das Ziel ist es, die Familien, die wegen des lokalen Konflikts Angst haben in die Schule zu kommen, mit den Radiosessions zu erreichen. Ein Hauptanliegen dieses tollen neuen Projektes ist es, neben schulischen Themen den Abbau der Gewaltspirale voranzutreiben. Wir durften die Radiostation testen und Farid hat mit mir, Sahar und Noal, der Schulleiterin, ein Interview geführt. Das Interview finden Sie hier.  Ich war froh, dass ich Einsicht in diese Aktivitäten nehmen durfte und kann mit Genugtuung feststellen, dass unser Input Früchte trägt.