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Ein engagierter Schweizer Holländer zu Besuch im Kinderdorf

Jeanôt Cohen, 69, in Thun lebend mit holländischen Wurzeln, kam durch eine Spontanspende auf die Kiriat Yearim Zentrale in Zürich zu und hatte angeboten, aufgrund der Notlage nach den Anschlägen vom 7. Oktober 2023, im Kinderdorf auszuhelfen. Das Team der Geschäftsstelle hat den Kontakt hergestellt und sich um Formalitäten gekümmert und konnte nach kürzester Zeit Herrn Cohen die freudige Nachricht übermitteln, dass er herzlichst willkommen ist.

Nun hat uns Herr Cohen seinen persönlichen Eindruck der ersten Wochen übermittelt, den wir gerne mit Ihnen teilen möchten:

Jeanôt Cohen berichtet: 
Meine Ankunft in Israel begann schon sehr herzlich. Ich wurde von einem netten jungen Mann namens Effi am Flughafen abgeholt, der mich freudigerweise auf der Fahrt von Tel Aviv zum Kinderdorf zu einem sehr feinen israelischen Nachtessen eingeladen hat. Im Kinderdorf wurde ich von Esther, der Internatsmutter, herzlichst empfangen. Man hat mir glücklicherweise etwas Zeit zum Ankommen gegeben. Die ersten beiden Tage durfte ich mich an die neue Umgebung und Menschen gewöhnen. Mir wurde gezeigt, wo sich alles befindet. Das Areal ist sehr weitläufig und ich war erstaunt, was das Kinderdorf alles zu bieten hat.


Foto: Jeanôt Cohen am Kopf des Tisches; mit dem Team der Farm und vorne links Daniela Gnaegi Bernstein, Co-Präsidentin Kiriat Yearim

Angefangen mitzuhelfen habe ich in der Meshek "Farm" zusammen mit Itai, dem Leiter der Farm. Die Farm ist eigentlich ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb. Ich erledigte verschiedene Gartenarbeiten. Legte z.B. einen künstlichen Wasserfall an und gestalteten den Abfluss. Auf der Meshek gibt es viel zu entdecken. Da hat es Schafe und Hunde, die trainiert werden, um die Schafe zu hüten. Viele Hühner, die jetzt langsam anfangen Eier zu legen. Dann gibt es auch verschiedene Gewächse, wie Brombeeren, Blaubeeren und so weiter. Vieles benötigt jedoch noch Zeit, um zu gedeihen – es ist viel im Aufbau. Aktuell gibt viel zu reinigen und aufzuräumen. Die Jugendlichen kommen sehr gerne zur Meshek, speziell zu den Hunden. Das Training mit ihnen und Itai gefällt den Kindern besonders und tut ihnen sichtlich gut.

Der Empfang durch die vielen Jugendlichen war sehr herzlich und neugierig. Ich hatte Bedenken, ob ich mich gut verständigen kann. Dieser Sorge durfte ich sehr schnell hinter mir lassen. Als ich auf einem Schulausflug in einen der vielen Naturparks dabei sein durfte, war es schön zu sehen, wie die Jugendlichen sich gegenseitig mit den englischen Wörtern aushalfen, um sich mit mir zu unterhalten. Das ging dann doch erstaunlich gut - und ich durfte ein paar Wörter Hebräisch lernen. Auch die Betreuenden waren immer sehr um Gespräche bemüht und wir alle konnten eine spassige Zeit verbringen.

Auch durfte ich beim Teamausflug zum Gaza Grenzgebiet dabei sein. Ein schwerer Gang! Wir besuchten zuerst das Nova Festivalgelände und anschliessend den Kibbuz Be'eri. Diese beiden Orte empfand ich als sehr schwierig. Schon bei der Ankunft schlägt einem die immense Trauer entgegen. Wenn man dann auf dem Festivalgelände die vielen Fotos der Ermordeten sieht, wird einem erst wirklich klar, was für unglaublich dramatische Szenen sich dort abgespielt haben. Allein in Be'eri zu stehen, bedrückt einen sehr. Ein Bewohner erzählte auf sehr eindrückliche Weise vom 7. Oktober. Wie alles ablief, welche dramatische Situationen es gegeben hat und auch, wo die Schwierigkeiten waren. Es hat mir fast das Herz zerrissen!  

Für all diese Momente bin ich sehr dankbar! Jetzt umso mehr getreu dem Motto –
Giving a chance to all children in Israel!



«Für diesen spontanen Einsatz und die herzliche, warmherzige Hilfe von Herr Cohen sind wir sehr dankbar! Alle Kinder lieben ihn und er bringt viel Freude ins Dorf!» Yedidya Hazani, Dorfleiter Kiriat Yearim